Die Classic & Vintage Commercial Show 2025 in Gaydon

Eine der größten Veranstaltungen mit historischen Lastwagen in Europa

Seit 2001 findet jedes Jahr im Juni die Classic & Vintage Commercial Show im englischen Gaydon statt, die viele Teilnehmer und Besucher anzieht. Diesmal war unser freier Mitarbeiter Christoph Büch vor Ort und hat zahlreiche gute Fotos gemacht, von denen wir die besten hier zeigen. In Gaydon wird nicht nur die britische Lkw-Geschichte wiederbelebt, denn auch importierte Fahrzeuge und einige in England gebaute Volvos nehmen teil. Dabei wird schmerzlich bewusst, wie viele britische Lkw-Hersteller es einst gab, von denen heute kein einziger mehr existiert.

Ein guter Freund von mir, der Lkw-Prospekt- und Foto-Sammler Richard Stanier hatte mich schon seit längerer Zeit zu einem Besuch in seinem Heimatort Stoke-on-Trent eingeladen. Dazu hatte er den Juni vorgeschlagen, um zusammen die Classic & Vintage Commercial Show zu besuchen, die jedes Jahr vom British Motor Museum in Gaydon veranstaltet wird. Unser Plan war, dort unserem gemeinsamen Hobby nachzugehen und gute Fotos von den teilnehmenden Nutzfahrzeugen zu machen.

Richard besitzt selbst zwei alte Lastwagen, einen Guy Big J von 1978 und einen Seddon Atkinson 401, Baujahr 1986.

Auf der Fahrt nach Gaydon: Richards Seddon Atkinson 401, Baujahr 1986, beim Durst löschen

Bei meiner Ankunft in Stoke-on-Trent wartete der 401 schon vor seinem Haus. Das Fahrzeug befindet sich in einem hervorragenden, rostfreien Originalzustand. Es ist mit einem Cummins Big Cam mit 14 Litern Hubraum ausgerüstet, der auch im legendären Ford Transcontinental zum Einsatz kam. Dieser Motor zählt zu den leistungsstärksten Lkw-Dieseln seiner Zeit. Die Version in Richards Seddon Atkinson leistet 320 PS. Der Motor ist an ein Fuller Roadranger-Getriebe gekoppelt.

Am Sonntagmorgen startete Richard die Sattelzugmaschine. Es kam fast kein Dieselqualm auf, dafür war der Sound herzerfrischend kernig. Die Fahrt nach Gaydon wurde zum Vergnügen – ganz ohne Speed Limiter. Richard hätte reihenweise Pkw überholen können, hielt sich aber zurück. Ein alter Freund von Richard, Mel Edwards, begleitete den 401 mit seinem originalgetreuen Scania 113.

Ankunft in Gaydon: Mel Edwards mit seiner Scania-Sattelzugmaschine vom Typ 113 (Bauzeitraum 1988 bis 1996)

Das Ausstellungsgelände vor dem British Motor Museum in Gaydon präsentiert sich ausgesprochen sauber und aufgeräumt. Es bietet Platz für Hunderte von Fahrzeugen. Obwohl mir einige Teilnehmer sagten, dass im Vergleich zu den Vorjahren weniger Fahrzeuge gekommen waren, war das Gelände mit rund 300 Lastwagen-Veteranen gut gefüllt.

Auf dem Veranstaltungsgelände am British Motor Museum in Gaydon ist Platz für etwa 400 Nutzfahrzeuge. 1925 kamen zwar weniger Teilnehmer als in den Vorjahren, doch mehr als 300 Lkw-Oldtimer waren dennoch versammelt. Das Bild zeigt nur einen Ausschnitt davon.

Viele liebevoll restaurierte Fahrzeuge waren aufgereiht. Besonders sehenswert sind die fantastischen englischen Lackierungen mit traditionellen Beschriftungen, die von echten Fachleuten von Hand aufgetragen werden. Folienbeschriftungen oder typografisch nicht zur Zeit passende Beschriftungen gab es kaum. Unter den Teilnehmern und Besuchern herrschte eine sehr freundliche Atmosphäre. Wenn ich mit der Kamera ankam, wurde fast immer Platz für ein Foto gemacht oder jemand entschuldigte sich, wenn er versehentlich ins Blickfeld geraten war. Bemerkenswert! Es kam auch immer wieder zu kleinen Gesprächen über die ausgestellten Fahrzeuge.

Vulcan gehört zu den weniger bekannten britischen Nutzfahrzeug-Herstellern. Umso erfreulicher ist es, dass einige Fahrzeuge dieser Marke erhalten geblieben sind, wie dieser Frontlenker vom Typ 6 PF von 1947. Das Modell wurde von 1941 bis 1953 gebaut.

Neben den Fahrzeugen waren diverse Händler mit Ersatzteilen, Literatur, Modellen und Fotos dabei. In den Räumen des Museums präsentierten verschiedene Modellbau-Vereine unglaublich gut gemachte Modelle. Für mich standen jedoch die Originalfahrzeuge im Vordergrund.

Der Seddon 15/10 aus dem Jahr 1960 ist heute eine Seltenheit. Das Modell wurde von 1958 bis 1964 produziert. Im Jahr 1970 übernahm die Firma Seddon Diesel Vehicles Ltd. den Konkurrenten Atkinson Vehicles Ltd., woraus die Marke Seddon Atkinson entstand.
Zu Beginn der 1960er Jahre führte Scammell ein neues Fahrerhaus aus glasfaserverstärktem Polyester ein, das der italienische Designer Giovanni Michelotti entworfen hatte. Das Foto zeigt die dreiachsige Sattelzugmaschine Trunker, deren Produktionszeitraum um 1964 begann und 1973 endete.
Der Produktionsstart des Leyland Bison war 1968. Bis zur Einführung des Roadtrain im Jahr 1979 blieb der Bison mit seinem modifizierten Ergomatic-Fahrerhaus im Leyland-Programm.
Die 1964 eingeführte Schwerlast-Lkw-Serie „Big J“ wurde bis 1979 produziert. Drei Jahre später stellte der Fahrzeughersteller Guy Motors aus Wolverhampton seine Produktion ein.
Der F 89 war von 1970 bis 1977 im Volvo-Programm. In Großbritannien lautete die Modellbezeichnung jedoch F88-290. Der F 88, den Volvo seit 1965 angeboten hatte, war gleichzeitig weiterhin erhältlich. Der größte optische Unterschied bestand in der Größe des Kühlergrills, der beim F 89 bzw. F88-290 fast die gesamte Frontbreite einnahm.
Links im Bild eine Sattelzugmachine der ERF-Baureihe B (1974 bis 1982), rechts daneben der Nachfolger E 14, den es bis 1993 gab. Dann erfolgte die Ablösung durch den EC 14.
Den AEC Mandator mit dem von Leyland entwickelten Ergomatic-Fahrerhaus gab es von 1965 bis 1978.
Auch ein spanischer Dodge, der in Großbritannien von 1972 bis 1982 angeboten wurde, war in Gaydon zu sehen. Das formschöne Fahrerhaus war ursprünglich von Barreiros entwickelt worden.
Der Volvo F 88, Nachfolger des L 4951 Tip-Top, kam 1965 auf den Markt. Bis 1972 hatte der F 88 einen Kühlergrill aus Metall, wie bei diesem Abschleppwagen, 1973 erhielt er einen schwarzen Kunststoff-Grill. 
Dieser ERF E 14 stammte aus dem Jahr 1987. Die Baureihe E 14 war von 1986 bis 1993 auf dem Markt, danach folgte die Baureihe EC 14.
Den Thornycroft Sturdy gab es schon in den 1930er Jahren als 4- und 5-Tonner. Die Baureihe hielt sich bis 1952, doch es gab unterschiedliche Fahrerhaus-Varianten. Das Fahrzeug auf dem Foto ist von 1945.
Die letzten schwedischen Volvo-Haubenwagen waren der N 10 und der N 12 aus dem Jahr 1987. Wer in späteren Jahren einen Haubenwagen von Volvo erwerben wollte, musste sich nach Brasilien wenden. Den NH 12 auf dem Bild gab es in Südamerika ab 1999 - bemerkenswert ist das lange Fahrerhaus dieser Sattelzugmaschine.
Das Logistik-Unternehmen P.C. Howard Ltd aus Kings Cliffe, Peterborough brachte zwei perfekt restaurierte ERF-Lastwagen nach Gaydon, beide aus der Baureihe KV. Die Sattelzugmaschine mit Kleer Vue Fahrerhaus von 1959 und das Modell "Sabrina" mit kurzer Motorhaube. Der Spitzname bezog sich auf die markante runde Form der Haube, die an die vollbusige Fernsehpersönlichkeit Sabrina (mit bürgerlichem Namen Norma Sykes) erinnerte. Der Bauzeitraum dieser Fahrzeuge lag zwischen 1956 und 1966.
Volvo F 88 als Sattelzugmaschine beim Eintreffen auf dem Veranstaltungsgelände in Gaydon
MAN-Vierachser gab es für den britischen und niederländischen Markt bereits ab Mitte der 1970er Jahre – lange bevor sie in Deutschland zugelassen waren. Der Typ 30.331 (8x4) wurde von 1986 bis 1989 produziert. Das auf dem Foto abgebildete Exemplar erhielt in England seinen Aufbau als Schwerlast-Abschleppwagen.
Einige Teilnehmer der Veranstaltung hatten ihr Angebot an Ersatzteilen, Modellautos oder Literatur gleich um ihre Fahrzeuge herum aufgetischt und machten es sich gemütlich, während sie auf Interessenten warteten. So sah es auch bei der Besatzung dieses Ford D aus. Die Baureihe war von 1965 bis 1981 beim britischen Lkw-Hersteller Ford im Angebot, danach wurde sie durch die Cargo-Baureihe abgelöst.
Eigentlich noch kein richtiger Lkw-Oldtimer, aber durchaus attraktiv im Brit-Look: IVECO Stralis 3, Baujahr ab 2012
Harmonisches Design: Bedford der Baureihe S von 1950 bis 1959 
Das Volvo-Flaggschiff FH 16 mit 520 PS wurde 1993 eingeführt und löste den F 16 ab. Die schwarze „Lady Phedra” mit rotem Stoßfänger ist ein echter Hingucker.
Die Morris Commercial LC 3-Baureihe wurde von 1949 bis 1952 hergestellt. Der Antrieb erfolgte durch eien Vierzylinder-Motor mit 2050 Kubikzentimetern Hubraum und obenliegenden Ventilen. Der LC 3 war der Nachfolger früherer Morris Commercial-Modelle und wurde nach 1952  durch den LC 4 ersetzt.
Die erste Version der „Neuen Generation” (NG) von Mercedes kam 1974 auf den Markt. Die Windabweiser, die ab 1980 angebaut wurden, fehlten noch rechts und links vom Grill.
Einige Fahrzeugsammler bereicherten die Veranstaltung in Gaydon mit mehreren Fahrzeugen, darunter auch welche der heute nicht mehr aktiven Spedition R. C. Jeffrey & Sons Ltd. aus Pebworth bei Stratford-upon-Avon in Warwickshire. In der Mitte des Fotos sind die Bedford-Modelle TK (ab 1959) und TM (ab 1974) zu sehen. Rechts davon steht ein Bedford KM, der 1966 eingeführt wurde. Er hob sich durch Doppelscheinwerfer und einen robusten Stoßfänger vom leichteren TK-Modell ab.
In Gaydon war auch ein Ford Thames Trader aus dem Jahr 1960 zu sehen. Der Thames Trader wurde von 1957 bis 1965 in England angeboten, aber es gab ihn auch in Spanien. Dort wurde er ab 1963 als Ebro C-400, C-500 und C-550 vermarktet. Ebro hatte bereits in den 1950er Jahren britische Ford-Modelle wie den Thames Trader ET produziert.
Auf diesen beiden Fotos sind Foden-Sattelzugmaschinen der von 1988 bis 1995 angebotenen Baureihe 4000 zu sehen: oben der Typ 4300 darunter der Typ 4400. Ein Facelift im Jahr 1992 führte zu einem Erscheinungsbild, bei dem die Fahrzeugfront optisch dicht an die von DAF herangerückt wurde. Im Jahr 1980 hatte der US-amerikanische Konzern Paccar den Traditionsbetrieb Foden erworben. Nachdem Paccar im Jahr 1998 auch Leyland übernommen hatte, wurde die eigenständige Produktion bei Foden eingestellt und durch Modelle von DAF ersetzt, die in Großbritannien unter der Bezeichnung Foden vermarktet wurden. DAF war bereits 1996 von Paccar absorbiert worden. Im Jahr 2006 wurde die Produktion bei Foden eingestellt – womit eine 150-jährige Firmengeschichte endete.
Imposanter Lastzug auf sechs Achsen: Der Seddon Atkinson 401 wurde 1980 auf der British International Motor Show in Birmingham als Nachfolger der Baureihe 400 vorgestellt und lief bis 1987 vom Band. Die Ablösung erfolgte durch die Baureihe 4-11, die im Wesentlichen eine Variante der Serie 401 mit geringfügigen Änderungen war.
Der Leyland Beaver mit dem Fahrerhaus der Nachkriegszeit wurde von 1947 bis 1954 angeboten. Die erste Ausführung kam noch ohne die flügelförmigen Aluminium-Zierteile an den Scheinwerfern und dem Kühlergrill auf den Markt. Bemerkenswert ist die nach oben geklappte Schleppvorrichtung an der Fahrzeugfront.
Der Scania LBT 140 mit Scheinwerfern im Stoßfänger wurde von 1969 bis 1973 hergestellt. Danach folgte die Variante mit Scheinwerfern über dem Stoßfänger. Ab 1975 bestand der Scania-Schriftzug nicht mehr aus einzelnen Buchstaben, sondern befand sich auf einer schwarzen Platte mittig über dem Kühlergrill.
Die erste Ausführung des Bedford WHG hatte eine kantige Haube, die stark an das amerikanische Vorbild von Chevrolet erinnerte. 1931 erschien die zweite Ausführung, die auf dem Foto zu sehen ist. Dieser Lkw wurde bis 1939 gebaut, zunächst ohne, schon bald aber mit vier quer verlaufenden Chromleisten am Kühlergrill.
1988 kam der Volvo F16 mit einer für damalige Verhältnisse ungewöhnlich hohen Motorleistung von 465 PS aus 16 Litern Hubraum auf den Markt. Er war der stärkste Lkw-Motor in Europa. 1993 wurde der F 16 durch den FH 16 mit 520 PS abgelöst.
In Gaydon waren natürlich auch einige US-Lkw-Veteranen zu sehen, darunter dieser Kenworth T800, der seit 1986 nahezu unverändert im Programm von Kenworth zu finden ist. 2026 wird allerdings das angekündigte Jahr des Abschieds von dem mittlerweile 40 Jahre alten Lkw sein. Seine abgeschrägte Haube ermöglicht dem Fahrer eine bessere Sicht als die komplett rechteckigen Hauben anderer älterer US-Trucks.
Leyland Beaver in der Version von 1954, gebaut bis 1958
Dieser von 1993 bis 2000 gebaute ERF EC 14 (Nachfolger des E 14) beeindruckte nicht nur durch eine schicke Lackierung mit traditioneller Beschriftung, sondern auch durch seinen besonders robusten Stoßfänger.
Volvo bringt Volvo: Die Jason C. Dean Haulage Ltd. aus Salisbury kam mit zwei Volvos aus der über 50-jährigen Geschichte des Unternehmens nach Gaydon. Ein FH 12 der ersten Generation aus dem Jahr 1993 transportierte einen F 88 der zweiten Generation mit schwarzem Kunststoff-Grill, der von 1973 bis 1977 gebaut wurde.
Der britische Dodge 100 Kew wurde von 1949 bis 1957 produziert. Sein Spitzname „Papagaien-Nase” geht auf den Höcker auf der Haube zurück. Das Foto zeigt ein sehr ansprechend lackiertes Exemplar. Es stammt aus dem Jahr 1953.
Der Foden S 36 hatte eine kurze Bauzeit von 1967 bis 1970. Der elegant wirkende Lastwagen, der mit zwei-, drei- und vier Achsen erhältlich war, verfügte über eine nicht kippbare Kabine und war für seine robuste Bauweise bekannt.
Der Seddon Atkinson Strato 2 wurde von 1991 bis 2006 produziert. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Strato 1, der mit einem Pegaso-Fahrerhaus ausgestattet war, das auch für den DAF 95 entwickelt worden war, hatte der Strato 2 das Fahrerhaus des Iveco Eurotec mit angepasster Frontgestaltung.
Diese Aufnahme zeigt einen Bedford der Baureihe M, der von 1948 bis 1953 gebaut wurde und den Typ WHG ablöste. Während die Haube noch vom WHG stammte, war das Fahrerhaus deutlich moderner. 1953 wurde er durch die äußerst erfolgreiche Baureihe TA abgelöst, die dem Chevrolet Advance Design glich und bis 1958 in rund 200.000 Exemplaren gebaut wurde.
Volvo FH 12 6x2 der ersten Generation von 1993 bis 2002
Die LV-Baureihe war von 1962 bis 1974 im Angebot von ERF erhältlich. Die Kabine wurde zunächst von Boalloy und später von Jennings produziert. Sie blieb neben der neueren A-Serie bis zur Markteinführung der B-Serie Ende 1974 in Produktion.
Diese beiden Fotos zeigen AEC-Modelle mit Ergomatic-Kabine. Oben ist eine Sattelzugmaschine des Typs Mercury (Bauzeitraum 1965 bis 1977) zu sehen, unten ein Mammoth Major (8x4), den es von 1965 bis 1978 gab.
Bis zur Einführung des TM baute Bedford hauptsächlich Kurzstrecken-Lkw wie die Modelle TK und KM. Um auch im Bereich der Fernverkehrsfahrzeuge mitzumischen, entwickelte Bedford den TM, der von 1974 bis 1986 produziert wurde. Er war mit einem Turbomotor von Bedford, einem Zweitakt-V6- oder V8-Motor von Detroit Diesel oder einem L10-Motor von Cummins erhältlich. 1986 endete die Produktion des TM bei Bedford, wurde nach der Schließung des Unternehmens aber bis 1992 von AWD Trucks fortgesetzt.
Diese Aufnahme zeigt den Leyland Octopus in seiner Nachkriegsvariante, die von 1947 bis 1954 erhältlich war. Die Frontpartie war bereits mit den flügelförmigen Zierteilen an den Scheinwerfern und dem Kühlergrill versehen, die bei der ersten Ausführung noch fehlten.
Die Sattelzugmaschine vom Typ Mandator mit Mk V Fahrerhaus war von 1958 bis 1965 im AEC-Angebot.
Die DAF-Modelle wurden im Vereinigten Königreich eine Zeit lang unter dem Markennamen Leyland DAF angeboten. Dies geschah, nachdem die britische Regierung die Austin Rover Group im Jahr 1987 privatisiert hatte und Leyland Trucks mit DAF verschmolzen wurde. Nach einer Insolvenz übernahm Paccar das Unternehmen im Jahr 1998, woraufhin die Fahrzeuge nur noch mit dem DAF-Logo erschienen. Das Foto zeigt den Typ 75, der ab 1992 bei DAF gebaut und 1998 vom 75 CF abgelöst wurde.
Die D-Serie wurde ab 1965 bei Ford in Großbritannien produziert. Der Ford D ersetzte den Thames Trader und blieb bis zu seiner Ablösung durch den Ford Cargo im Jahr 1981 in Produktion. Auf dem Foto ist ein Kipper des Typs D 1614 zu sehen.
Der Seddon Atkinson Strato 1 mit dem modifizierten Fahrerhaus des Pegaso Troner wurde von 1988 bis 1991 gebaut. Danach erschien der Strato 2 mit dem Fahrerhaus des Eurotec, nachdem Iveco das Unternehmen übernommen hatte. 2006 endete die Produktion von Seddon Atkinson.
In Gaydon konnte man viele wunderbar restaurierte Fahrzeuge bestaunen, darunter diesen Vulcan 6 PF, der als Bierlaster daherkam. Das Modell wurde von 1941 bis 1953 gebaut. Die Typenbezeichnung bezieht sich auf die Tonnage, den Perkins-Dieselmotor P6 und auf Forward Control im Gegensatz zu früheren Modellen mit Motorhaube. Den Frontlenker gab es auch mit Vulcan-Benzinmotor und der Typenbezeichnung 6 VF.
Der legendäre Volvo F 88 von 1965, hier als Sattelzug mit 20-Fuß-Container als Ladung.
Der ERF EC 14 als Sattelzugmaschine, ausgerüstet mit dem 14-Liter „Big Cam” Cummins-Diesel. Die Produktion des EC 14 begann im Jahr 1993 und wurde bei ERF auch nach der 1996 erfolgten Übernahme durch Western Star fortgesetzt. Erst als MAN das Unternehmen im Jahr 2000 übernahm, lief die Produktion des EC 14 aus.
Ein schönes Trio der Marke Ford, ganz ohne Brimborium: ein Autotransporter der Serie D mit zwei Escort-Modellen.
Mit dem F86, den Volvo von 1965 bis 1972 baute, begann der Siegeszug des schwedischen Lkw-Herstellers in Großbritannien. Die auf dem Foto abgebildete, hervorragend restaurierte Sattelzugmaschine ist ein großartiges Beispiel.
Der Atkinson Mark 1 (Black Knight) wurde von 1958 bis 1968 produziert. Mit diesem Modell beschritt Atkinson neue Wege und verließ den traditionellen Karosseriebau aus Holz und Aluminium. Stattdessen wandte man sich glasfaserverstärktem Polyester zu. Die neue Karosserie wurde 1958 auf der Earls Court Show präsentiert, wo sie auf den Vierachsern des Messestands zu sehen war.
Der F7 von Volvo erschien im Jahr 1978. Sein Fahrerhaus basierte auf dem des Viererclubs. Gemeinsam mit Renault hatte man jedoch eine größere Version entworfen, die auch im Fernverkehr eingesetzt werden konnte. Die beiden anderen Mitglieder des Viererclubs, DAF und Magirus, schlossen sich diesem Vorhaben nicht an. Bei Volvo blieb der F7 bis 1985 im Programm und wurde dann von der FL-Baureihe abgelöst.
Der britische Dodge 300 wurde von 1957 bis 1964 gebaut. Danach kam die Ablösung durch den von Ghia entworfenen Typ 500. Nach der Einstellung des Typs 300 wurde das Dodge-Werk in Kew geschlossen und die Produktion nach Dunstable verlegt.
Das letzte Foto dieses Beitrags zeigt ein besonders imposantes Beispiel britischen Nutzfahrzeugbaus: den von 1958 bis 1969 gebauten Foden S 21, der aufgrund seiner verspielten Formen den Spitznamen „Mickey Mouse” erhielt. Tatsächlich war sein Design sehr gelungen. Auch das Bild am Anfang dieses Artikels zeigt einen Foden S 21, doch das auf diesem Foto abgebildete Exemplar mit seinen vier Achsen und der eindrucksvollen Ladung war bestimmt ein besonderes Highlight in Gaydon 2025.

Ich habe mich keine Sekunde gelangweilt, sondern mich sehr gefreut, einige englische Lkw-Fans, die ich bisher nur über Facebook kannte, nun auch persönlich kennenzulernen. Alle waren unglaublich aufmerksam und freundlich!

Gegen 17 Uhr verließen Richard Stanier und Mel Edwards die Veranstaltung. Die Abreise der Teilnehmer wurde von zahlreichen Fotografen festgehalten. Auch ich nutzte die Gunst der Stunde, um einige Fahrzeuge zu fotografieren, die nun nicht mehr nebeneinander aufgereiht standen. Das Gleiche hatte ich auch schon vorher getan, als die Teilnehmer auf dem Gelände eintrafen.

Wir fuhren mit dem Scania und dem Seddon Atkinson noch zur Garage von Mel Edwards. Mel zeigte uns einen exzellent restaurierten AEC und sein aktuelles Projekt, einen MAN F 2000.
Mel Edwards macht hier einen tollen Job, der allerdings auch einige Zeit in Anspruch nimmt. Allein die Restaurierung seines AEC dauerte zwei Jahre. Dabei hat er auch einen Vollzeit-Job.

Richard und ich fuhren anschließend zurück nach Stoke-on-Trent und stellten den Seddon Atkinson ab, der auf der Rückfahrt wieder viel Spaß gemacht hatte. Wir waren zwar ohne Auflieger unterwegs, aber Richard sagte mir, dass der Cummins auch im beladenen Zustand ordentlich Leistung bringt.

Ein schöner Tag ging schließlich mit einer Tasse Tee zu Ende. Mir bleiben die Erinnerung und schöne Fotos, die ich hier gerne zeige. Danke, Richard, für dieses tolle Erlebnis!

Text und Fotos: Christoph Büch
Bildzeilen: Steve St.Schmidt (mit ein wenig Hilfe von Richard Stanier)

(Bitte schreibe uns eine E-Mail, wenn du irgendwo Irrtümer in diesem Artikel entdeckst, danke.)

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