Die Terberg-Chronik

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Von Niels Jansen (Nordholland 2023)

Konsequenzen

Nach der Jahrtausendwende bot Terberg noch zwölf Jahre lang On-/Off-Highway-Lastwagen mit den Antriebsformeln 6x4, 6x6, 8x4, 8x8, 10x4, 10x6 und 10x8 an, die hauptsächlich für den lokalen Markt bestimmt waren. Aufgrund des harten Wettbewerbs in der Bau- und Straßenbauindustrie durch die großen europäische Lkw-Hersteller, die auch in den Mehrachs-Markt eintraten, sah Terberg seinen Anteil auf etwa 100 neue Lkw-Fahrgestelle pro Jahr sinken. Dazu kamen Spezialfahrzeuge für Nischenmärkte im In- und Ausland, z. B. spezielle Kranfahrgestelle, schwere geländegängige Muldenkipper, schmale 2-Meter-Fahrgestelle für die städtische Müllabfuhr, Terminal-Zugmaschinen und Wechselbrücken-Umsetzer mit asymmetrischer Einzelkabine für den Einsatz in Häfen und auf Industriegeländen.

Bei Terberg entstanden auch Fahrzeuge für kommunale Aufgaben. Dazu gehörten besonders schmale Müllfahrzeuge, die sich vor allem für den Einsatz in engen Gassen eigneten. Die Fotos zeigen zwei Fahrzeuge des Typs TSR 1000 aus den 1980er Jahren mit Haller X3-Aufbauten, aber unterschiedlichen Fahrerhäusern, oben in Köln, unten in Amsterdam.

Seit 2013, als die Lkw-Produktion endgültig eingestellt wurde, konzentriert man sich bei Terberg nahezu ausschließlich auf den Bau von Hof-, RoRo- und Terminal-Zugmaschinen. Diese Arbeitstiere werden mit 4x2 oder 4x4 Antrieb für Gesamt-Zuggewichte von 65 bis 350 Tonnen angeboten und werden in über 80 Länder der Welt exportiert. Ob eine oder hundert Einheiten bestellt werden, alle sind auf Fahrgestellen aufgebaut, die im eigenen Betrieb entworfen und hergestellt werden.

Der Typ 170 war die zweite Generation von Terbergs Terminal Tractors. Er wurde in den frühen 1980er Jahren entwickelt, nachdem die erste Generation 1973 erfolgreich eingeführt worden war. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich dieser Geschäftsbereich enorm weiter und ist heute die tragende Säule des niederländischen Fahrzeugbauers.
Das Foto zeigt einen Terberg Yard Tractor Typ YT 17, gebaut zwischen 1990 und 1998, aufgenommen im Jahr 2017 im Hafengebiet von Rotterdam.
Auch auf diesem Bild ist der Containerhafen von Rotterdam im Hintergrund zu sehen. Der Terminal Tractor vom Typ YT 182 stammt aus dem Jahr 2011.
Der Typ RT 283 wird bis heute bei Terberg gebaut, auch wenn er inzwischen weiterentwickelt wurde. Das abgebildete Exemplar aus dem Jahr 2015 ist im Hafengebiet des Inselstaates Malta unterwegs.
Der Berliner Binnenhafen namens Westhafen ist das Aktionsgebiet dieses Terberg-Terminal Tractors mit Elektroantrieb vom Typ YT 202 EV, Baujahr 2015.
Die beiden letzten Bilder unserer Terberg-Chronik zeigen Terminal Tractors, die auf der IAA Transportation 2022 in Hannover ausgestellt waren. Oben ein RT 283, unten ein YT 203 EV mit Elektroantrieb.

Auch das moderne asymmetrische Fahrerhaus ist eine Eigenentwicklung von Terberg. Die verwendeten Dieselmotoren stammen von Cummins, Mercedes, Volvo und Caterpillar, die Getriebe von Allison, ZF oder Clark. Seit 1973, als die erste Terminal-Zugmaschine bei Terberg das Licht der Welt erblickte, haben sich diese Fahrzeuge enorm weiterentwickelt. Daher können sie als eine erstaunliche Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens angesehen werden, zu dem heute 26 Arbeitsbetriebe gehören, die sämtlich im Fahrzeugsektor tätig sind. Zum 150-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 2019 wurde dem Unternehmen vom niederländischen Königshaus der Ehrentitel "Hoflieferant" verliehen.

 

Quellennachweis:

Wobbe Reitsma: TERBERG Benschop – Manufacturer of special vehicles, Uitgeverij De Alk bv, Alkmaar, Holland, 2018 – Das Buch ist in englischer und niederländischer Sprache erhältlich.

Wer an einer Bestellung des Buches interessiert ist, kann sich direkt an den Autor wenden: wobbereitsma@hotmail.com

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